Ein komplettes Repertoire gegen Königsindisch (November 2017)
GM Boris Avrukh nicht gekauft

  • 1.  Einführung und Vorschau frei
  • 2.  Kapitel 1 – 6...c5 geschlossen
  • 3.  Kapitel 2 – Nebenvarianten geschlossen
  • 4.  Kapitel 3 – 6...e5 7. d5 Sa6 mit 9...a5 geschlossen
  • 5.  Kapitel 4 – 6...e5 7.d5 Sa6 mit 9...h5 geschlossen
  • 6.  Kapitel 5 – 6...Sbd7 geschlossen
  • 7.  Kapitel 6 – 6...Sa6 8...c6 geschlossen
  • 8.  Kapitel 7 – 8...h6, 8...exd4 geschlossen
  • 9.  Kapitel 8 – 8...De8 geschlossen
  • 10.  Kapitel 9 – 9...f6 geschlossen
  • 11.  Kapitel 10 – 9...De8 geschlossen
  • 12.  Avrukh Königsindisch Testaufgaben geschlossen
  • 19.90 EUR


    Ein komplettes Repertoire gegen Königsindisch

    GM Boris Avrukh

    Einführung und Vorschau

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    Jeder 1.d4-Spieler benötigt ein System gegen die Königsindische Verteidigung. Der weltbekannte Theoretiker und Autor GM Boris Avrukh  stellt mit diesem Produkt eine wenig bekannte, aber sehr interessante und gefährliche Waffe für Weiß vor, die mit den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 eingeleitet wird.

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    Diese Zugfolge führte lange Zeit ein Schattendasein, bis der russische Meister von 2016, GM Alexander Riazantsev, sie in sein Repertoire aufnahm, und regelmäßig anwandte. Die beiden Läuferzüge erinnern ein bisschen an das Averbach-System, und tatsächlich gibt es einige Gemeinsamkeiten, und in wenigen Fällen sogar Zugumstellungen. Weiß plant in vielen Varianten, mit dem Vorstoß seiner g- und h-Bauern am Königsflügel Raum zu gewinnen.

    In seiner neuen Eröffnungsdatenbank präsentiert Avrukh einige Ideen, die er während seiner Arbeit als Sekundant des ehemaligen Weltmeisters Vladimir Kramnik fand.

     

    In fast jeder königsindischen Variante hat Schwarz die Wahl, neben dem häufiger gespielten Vorstoß e7-e5, mit c7-c5 einen Benoni-Stellungstyp anzustreben. Diese hier ist keine Ausnahme. In Kapitel 1 zeigt Avrukh, warum er nach dem Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 c5 dem Vorstoß 7.d5 gegenüber dem Schlagen 7.dxc5, das auch schon von GM Riazantsev selbst gespielt wurde, den Vorzug gibt. Wenn Schwarz darauf im Geiste des Benkö-Gambits mit 7...b5 fortsetzt, empfielt er 8.cxb5 a6 9.a4!

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    Dabei handelt es sich um ein Standardmotiv in diesem Stellungstyp. Schwarz hat einen Bauern geopfert, um die b-Linie für seine Schwerfiguren zu öffnen. Diese sollen zusammen mit dem Läufer g7 Druck gegen b2 ausüben. Mit 9.a4 verstärkt Weiß die Kontrolle über das Feld b5, in der Absicht, den Druck auf der b-Linie zu neutralisieren, und nach 9...axb5?! mit dem Bauern zurückzuschlagen.

     

    Eine typische Benoni-Stellung entsteht dagegen nach 7...e6 8.Sf3 exc5 9.cxd5

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    Schwarz hat nun die Wahl zwischen den Standardzügen 9...Te8 und 9...Lg4, und dem kritischen Bauernvorstoß 9...b5. Avrukh erklärt die strategischen Ideen beider Seiten in dieser Struktur sehr detailliert, und zeigt in seinen Analysen, dass Weiß in den folgenden Varianten gute Aussichten auf Eröffnungsvorteil hat.

     

    Kapitel 2 befasst sich mit den wichtigsten Nebenvarianten nach 5.Le2 0-0 6.Le3: 6...a6, 6...c6 und 6...Sc6. Obwohl diese Züge Weiß eröffnungstheoretisch keine Schwierigkeiten bereiten, ist er zu genauem Spiel angehalten. Wie der Autor demonstriert, erreicht Weiß in allen Varianten sehr gute Stellungen.

     

    Der meistgespielte Zug nach 5.Le2 0-0 6.Le3 ist 6...e5.

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    Weiß antwortet darauf mit 7.d5. Diese Stellung ist kritisch für die Bewertung der ganzen Variante. Indem er die Entwicklung des Königsspringers zurückstellte, hat sich Weiß die Möglichkeit offen gehalten, seine Königsbauern vorzuziehen. Zum Beispiel beantwortet er den typischen Zug 7...a5 mit 8.g4.

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     Dieser Zug ist eine der Hauptideen des weißen Aufbaus. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Weiß in erster Linie keinen Mattangriff am Königsflügel plant. 8.g4 ist vielmehr Prophylaxe. Weiß hat die Absicht, mit h2-h4-h5 fortzusetzen, , und damit schwarzes Gegenspiel am Königsflügel im Keim zu ersticken. Erst wenn das erreicht ist, beginnt Weiß, am Damenflügel anzugreifen.

    Auch 7...c6 beantwortet Weiß mit 8.g4. Nach den Zügen 8...cxd5 9.cxd5 Da5

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     ...beginnt Schwarz, am Damenflügel aktiv zu werden. Allerdings kann Weiß mit genauem Spiel diese vorübergehende Aktivität neutralisieren, und langfristig eine bessere Stellung erreichen.

     

    Eine der Schlüsselstellungen der Variante entsteht nach 7...Sa6 (Schwarz kann auch mit 7...Sbd7 anfangen) 8.g4 Sc5 9.f3

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    Hier hat Schwarz die Wahl zwischen 9...a5 und 9...h5. Kapitel 3 befasst sich mit 9...a5, sowie den bereits genannten 7...a5 und 7...c6. Hierbei sind zahlreiche Zugumstellungen möglich.

     

    Gegenstand von Kapitel 4 ist der kritische Zug 9...h5. Avrukh erklärt im Detail die hoch komplexe Stellung, die nach 10.g5 Sh7 11.h4 f6 12.gxf6 Lxf6 entsteht.

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    Die Stellung ist unter positionellen Gesichtspunkten im Ungleichgewicht. Schwarz ist es gelungen, seine Leichtfiguren am Königsflügel zu befreien. Außerdem übt er starken Druck gegen den Bauern h4 aus. Andererseits kann Weiß, sobald er die Entwicklung seiner Figuren abgeschlossen, und seinen König in Sicherheit gebracht hat, die halboffene g-Linie nutzen, um Druck gegen den Bauern g6 zu erzeugen. Strukturell hat Weiß aufgrund seines Raumvorteils (Bauer d5 gegen d6) Vorteile am Damenflügel. Dort aktiv zu spielen, ist aber zunächst schwierig, da es der einzig sichere Aufenthaltsort für seinen König ist, und Schwarz selbst einige Aktivität mit a7-a5-a4 und c7-c6 erzeugen kann. Langfristig aber, besonders im Endspiel, möchte Weiß die Partie am Damenflügel für sich entscheiden.

    Viele Schwarzspieler bauen sich praktisch gegen jedes Weißsystem mit Sf6, g6, Lg7, d6, 0-0, Sbd7 und schließlich e5 auf. Auch hier empfiehlt Avrukh, nach den Zügen 1.d4 Sf6 c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 Sbd7, den Bauernvorstoß 7.g4!?.

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    Danach kann Schwarz mit 7...e5 8.d5 Sc5 9.f3 in vorherige Kapitel überleiten, oder aber das Zentrum mit 7...c5 angreifen. Das führt nach 8.g5 Se8 9.Sf3 zu unabhängigen Stellungen, die in Kapitel 5 untersucht werden.

     

    Nach 1.d4 Sf6 c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 Sa6 empfiehlt Avrukh, mit 7.Sf3 in die Gligoric-Variante überzuleiten. Der Grund dafür ist, dass Schwarz nach 7.g4 c5 8.d5 e6 9.g5 Sh5! gutes Gegenspiel erhält.

    Nach 7.Sf3 e5 8.0-0

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     ... stehen Schwarz viele Züge zur Auswahl. Bevor er die Theorie der Variante näher untersucht, geht Avrukh aber zunächst einmal auf ihre Philosophie ein:

    Offensichtlich hat Weiß Raumvorteil und harmonisch entwickelte Figuren. In solch einer Situation ist es meist vorteilhaft, die Zentrumsspannungen aufrechtzuerhalten. Das zwingt den Gegner, sie entweder selbst aufzulösen, oder auf wenig Raum zu manövrieren, und dabei seine Schwächen zu verteidigen. Wenn Schwarz mit exd4 im Zentrum nachgibt, hat Weiß mit seinen Bauern c4 und e4 langfristig Raumvorteil, und es ist schwierig für Schwarz, Gegenspiel zu entwickeln. Daher möchte Weiß dieses Nehmen provozieren. Schwarz dagegen möchte den Weißspieler provozieren, mit d4-d5 und dxe5 die Situation im Zentrum zu klären. Wenn Weiß d4-d5 spielt, entsteht eine typische königsindische Struktur mit klaren Plänen für beide Seiten: Weiß greift am Damenflügel an und Schwarz am Königsflügel. Das Vorrücken des d-Bauern ermöglicht Schwarz zudem, seinen Springer a6 zu aktivieren, der nach c5 strebt. Auch die Struktur nach dxe5 ist grundsätzlich akzeptabel für den Schwarzspieler. Hier ist dessen wichtigste Idee, das geschwächte Feld d4 zu nutzen, idealerweise, indem er dort einen Springer installiert. Weiß dagegen wird meist mit a2-a3, b2-b4 und c4-c5 Raum am Damenflügel gewinnen. Diese Stellungen sind in der Regel einigermaßen ausgeglichen.

     

    Kapitel 6 beschäftigt sich mit 8...c6. Dieser Zug nimmt Kontrolle über das wichtige Feld d5, und öffnet die Diagonale d8-a5 für die schwarze Dame. Hier empfiehlt Avrukh 9.Te1!?

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     Im Gegensatz zur Hauptvariante 9.d5 hält Weiß mit diesem nützlichen Wartezug die Zentrumsspannung aufrecht. In seinen Analysen zeigt Avrukh, dass es Schwarz schwer fällt, daraufhin Druck gegen das weiße Zentrum auszuüben. Weiß hat in allen folgenden Varianten die besseren Chancen.

     

    Kapitel 7 behandelt die Nebenvarianten 8...exd4, 8...h6, und 8...De7.

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    Diese Züge sind zwar nicht sehr populär, es ist aber dennoch hilfreich, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Nicht nur, weil auch weniger populäre Züge hin und wieder gespielt werden, sondern auch, weil es dabei hilft, die für die Gligoric-Variante typischen Strukturen zu verstehen.

    In Kapitel 8 erklärt Avrukh die Struktur, die nach nach 1.d4 Sf6 c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 Sa6 7.Sf3 e5 8.0-0 De8 9.dxe5 dxe5 entsteht.

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    Avrukh erklärt diese Struktur auf folgende Weise:

    Zunächst einmal hat Schwarz zwei Möglichkeiten, seine Damenflügelbauern anzuordnen:

    1) Mit c7-c6 das Feld d5 zu kontrollieren und einen seiner Springer nach d4 zu manövrieren. Die Route des Damenspringers ist Sa6-c5/c7-e6-d4, die des Königsspringers Sf6-h5-f4/g7-e6-d4. Um seine Kontrolle über das Feld d4 zu verstärken, ist Schwarz nicht nur am Tausch der schwarzfeldrigen Läufer interessiert, sondern oftmals auch an dem seines weißfeldrigen Läufers gegen den weißen Springer Sf3 mittels Lc8-g4xf3. Der wichtigste Plan von Weiß ist in diesem Fall, so viel Raum am Damenflügel wie möglich zu gewinnen. Die ideale Struktur wäre nach a2-a3, b2-b4 und c4-c5 erreicht. Später kann er sich die offene d-Linie und das geschwächte Feld d6 zunutze machen. Thematisch ist dabei zum Beispiel das Manöver Sf3-d2-c4-d6. Angesichts der ungünstigen Stellung der schwarzen Dame auf e8 kommt auch manchmal Dd6 in Betracht. Diese Expansion bekämpft Schwarz gerne mit b7-b6, womit er den Bauern c5 unter Druck setzt.

    Plan 2) ist, mit b7-b6, Lb7 und Sc5 Druck gegen e4 auszuüben. Auch hier hat Weiß Interesse daran, am Damenflügel Raum zu gewinnen, und die d-Linie zu nutzen. Darüber hinaus kann er den Umstand, dass Schwarz das Feld d5 nicht mit einem Bauern kontrolliert, nutzen, indem er einen Springer dort installiert. Falls Schwarz diesen Springer tauscht, nimmt der c-Bauer wieder, und Weiß kann starken Druck gegen c7 entfalten. Eine andere Option für Schwarz ist, c7-c5 zu spielen, um die Expansion am Damenflügel zu stoppen, und einen seiner Springer nach d4 zu transferieren. Dieser Plan ist aber angesichts der weißen Kontrolle über die d-Linie und des Springers auf d5 sehr langsam.

     

    Der meistgespielte schwarze Zug nach 1.d4 Sf6 c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 Sa6 7.Sf3 e5 8.0-0 ist 8...Sg4. Nach 9.Lg5 f6 empfiehlt Avrukh 10.Lc1!

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    Wenn keine taktischen Gründe dagegen sprechen, ist das in dieser Struktur fast immer der bessere Rückzug. Von c1 aus nimmt der Läufer weiterhin aktiv am Spiel teil, ohne die Gefahr, gefangen zu werden. Schwarz hat nun die Wahl zwischen 10...c6, 10...Sh6, 10...f5, 10...Kh8, und 10...De8. Diese Züge werden in Kapitel 9 untersucht.

     

    Gegenstand von Kapitel 10 ist eine Variante, die Avrukh für Vladimir Kramnik analysiert hat. Nach 1.d4 Sf6 c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Le3 Sa6 7.Sf3 e5 8.0-0 Sg4 9.Lg5 De8 empfiehlt er den erstaunlichen Zug 10.Te1.

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    Die Gegenüberstellung von Turm und Dame auf der e-Linie ermöglicht es Weiß, die Spannung im Zentrum aufrechtzuerhalten. Eine Idee ist, 10...exd4 mit 11.Sd5!? zu beantworten.

    Details dazu sind in dem folgenden Probekapitel einsehbar:



    Ein komplettes Repertoire gegen Königsindisch (November 2017)
    GM Boris Avrukh nicht gekauft

  • 1.  Einführung und Vorschau frei
  • 2.  Kapitel 1 – 6...c5 geschlossen
  • 3.  Kapitel 2 – Nebenvarianten geschlossen
  • 4.  Kapitel 3 – 6...e5 7. d5 Sa6 mit 9...a5 geschlossen
  • 5.  Kapitel 4 – 6...e5 7.d5 Sa6 mit 9...h5 geschlossen
  • 6.  Kapitel 5 – 6...Sbd7 geschlossen
  • 7.  Kapitel 6 – 6...Sa6 8...c6 geschlossen
  • 8.  Kapitel 7 – 8...h6, 8...exd4 geschlossen
  • 9.  Kapitel 8 – 8...De8 geschlossen
  • 10.  Kapitel 9 – 9...f6 geschlossen
  • 11.  Kapitel 10 – 9...De8 geschlossen
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